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140 Jahre
Trachtenbewegung in Bayern

Viele Veranstaltungen im vergangenen Jahr standen unter dem Motto des Jubiläums.

Auch wenn sich vieles ändert, auch bei den Trachtlern -
der Kern unserer Botschaft bleibt gleich:
"Wir beten nicht die Asche an,
sondern bewahren und reichen das Feuer weiter!"
 

Bezirk Schwaben - Jahresprogramm 2016

Das Jahresprogramm 2016 bringt Sehens-, Hörens- und Wissenswertes rund um Schwabens Kultur und Geschichte. Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert stellte gemeinsam mit allen Einrichtungsleitern in Augsburg das vielseitige Kulturprogramm vor.

Ausweitung der Kulturförderung

Augsburg (pm). Als richtigen Weg bezeichnete Reichert in seiner Begrüßung vor den Vertretern der Presse die vergangenes Jahr beschlossene Ausweitung der Kulturförderung des Bezirks Schwaben: „Die ´Kulturarbeit vor Ort` wirkt nachhaltig: So haben wir im Bereich der Denkmalpflege die Mindestgrenze für private Eigentümer kräftig herabgesetzt“, berichtete er und betonte, dass „der zehnprozentige Zuschuss jetzt bereits für Renovierungsmaßnahmen ab 5.000 Euro greift. Wir möchten private Eigentümer ermutigen“, so Reichert, “gezielt und zeitnah auch bereits kleinere Erhaltungs- und Instandsetzungsmaßnahmen Ihres Objekts in Angriff zu nehmen“.

Gefördert werden darüber hinaus auch historische Vereine, Kultur- und Heimatvereine, die sich um die Kulturpflege und die Pflege der Bräuche besonders verdient machen und, so Reichert, „als großartige Ideenschmieden Heimatpflege im wahrsten Sinne betreiben und auch leben“.

Die Museen des Bezirks Schwaben zeigen vom Frühjahr bis in den Herbst interessante Sonderausstellungen. Vielfältige museumspädagogische Angebote für Kinder, Erwachsene und Senioren sprechen ein breites Publikum an, vom Kenner bis zur Schulklasse. Beliebt und immer gut besucht sind die thematisch im Jahreskreis eingebetteten Museumsfeste der Museen in Oberschönenfeld, Maihingen und Illerbeuren. Weitere kulturelle Einrichtungen wie die Bezirksheimatpflege, die Volkmusikberatung, die Trachtenkulturberatung und das Schwäbische Jugendsinfonieorchester vermitteln facettenreich Kultur und Lebensweise in Schwaben. Von klassischen und geistlichen Konzerten bis zum beliebten Volksliedsingen im Wirtshaus reichen die musikalischen Veranstaltungen. Bälle, Trachtenmärkte, Publikationen und eine Vielfalt an Kursen runden das Angebot ab. Der Kultur-Veranstaltungskalender 2016 verschafft bei dieser Fülle den besten Überblick.

Landlerisch - eine Ausstellung in acht Takten

Hammerschmiede und Stockerhof Naichen(Landkreis Günzburg) widmen sich in der unterhaltsamen Sonderausstellung „Landlerisch - eine Ausstellung in acht Takten“ diesem einst im gesamten deutschen Sprachraum verbreiteten Tanz. Als Ländler oder Landler wird eine ganze Familie von Tänzen bezeichnet, die ein aufsehenerregendes Gesamtkunstwerk darstellen aus Instrumentalmusik, Gesang und Paschen oder Platteln - dem virtuosen Klatschen des Tänzers in die Hände, auf die Sohlen oder die Schenkel. In seinen vielerlei Moden wurde der Ländler abwechselnd einzeln oder in der Gruppe getanzt. Auch in Schwaben war der Ländler sehr geläufig. Die Ausstellung führt durch zwei Jahrhunderte der abwechslungsreichen Geschichte dieses Tanzes. Ergänzt um audiovisuelle Medien und vergnügliche Mitmachstationen wird der Rundgang zu einem Erlebnis für die ganze Familie! (24. April bis 6. November)

Volksmusikberatung

Seit über 25 Jahren animiert das umfangreiche Programm der Volksmusikberatung mit geselligen Veranstaltungen zum gemeinsamen Singen, Tanzen und Musizieren. Immer öfter finden diese Veranstaltungen auch im Wirtshaus statt. „Nicht ganz ohne Hintersinn“, erklärt der Volksmusikberater für Schwaben, Christoph Lambertz, „denn die Volksmusik möchten wir nicht nur auf Bühnen ´vorführen´, sondern wollen, dass Volksmusik auch an ihrem Entstehungsort, dem Wirtshaus, wieder ihren Platz findet und von den Gästen beim Mitsingen und Mittanzen ganz unmittelbar erlebt werden kann.“ Im April kommen die Augsburger beim Tanzkurs „Bayerisch Tanzen“ und am Bayerisch - Assyrischen Tanzabend gehörig in Bewegung. Das Jubiläum ´500 Jahre Reinheitsgebot´ inspirieren auch Volksmusikanten um Christoph Lambertz zu einem feucht-fröhlichen Programm im Kloster Thierhaupten (Landkreis Augsburg) unter dem Motto „Bier gewinnt!“(11. März) mit viel Musik. Ganz besonders freut sich man sich bei der Volksmusikberatung über die fertiggestellte CD “Großtanzformen aus Schwaben”. Da seitens der Vereine immer wieder nach Aufnahmen alter Tänze für Übungszwecke nachgefragt wurde, hat die Volksmusikberatung nun eine CD herausgegeben mit passgenauer Musik zur Choreografie von Achtertänzen, der Lancier sowie zwei schönen, in verschiedenen Besetzungen eingespielten Quadrillen. Auch erschien das Notenheft „Klarinettentrios“ mit16 Stücken aus schwäbischen Notenhandschriften sowie das Notenheft „Schwäbisch-alemannische Zwiefache“ mit 69 überlieferten, taktwechselnden Tänzen aus dem Schwarzwald und dem Ries, eingerichtet für zwei Melodieinstrumente. Fortbildungswochenenden für selten gehörte Instrumente (Dudelsack, Drehleiher und Harmonika) oder ein do-it-yourself-Baukurs für das sogenannte „Raffele“ locken die Wissbegierigen. Der Volksmusikberater für Schwaben berät auch bei Problemen mit der Verwertungsgesellschaft Gema.

Schwäbische Trachten - Werk - Woche

Reichlich neuen Stoff liefert auch die Trachtenkulturberatung für die Modesaison 2016 und bietet dazu ein tolles Schneider- und Handarbeiten-Kursprogramm für Anfänger und Könner. Die Kurse laufen im Krumbacher Stammhaus (Landkreis Günzburg), im Museum KulturLand Ries in Maihingen (Landkreis Donau-Ries) und im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren (Landkreis Unterallgäu). Kreative Kursleiter geben dabei Anleitungen und Profitipps zu den schier unerschöpflichen Techniken beim Rüschen nähen oder Knöpfe umspinnen. Fantasiereich verhelfen sie gerne auch dem selbstgenähten oder mitgebrachten Gewand im Kurs mit einer „Dirndlaufhübschung“ zur eigenen Note. Als weitere Besonderheit kann ein sogenanntes „Knopfmacherzertifikat“ für alle geschickten Handarbeiterinnen ausgestellt werden, die in variantenreichen Techniken Posamentenknöpfe wickeln, sticken und weben können. Ein Höhepunkt der 2016er Aktivitäten ist die „Schwäbische Trachten-Werk-Woche“ (Babenhausen, 29. März bis 3. April). Sie bietet allen, die über zu wenig freie Zeit verfügen, ein Kompaktangebot zum Werken und Schnuppern: Über sieben unterschiedliche Kurse zu den Themen Rüschen, Zierkanten, Taschen und Beutel, Männer- und Frauenhemden, Korsett, Mieder, enge Frauenoberteile und Posamentenknöpfe wickeln werden unterrichtet. Der beliebte Trachtenmarkt mit Trachtenbörse findet am 8./9. Oktober in Krumbach (Landkreis Günzburg) statt.

Süddeutsches Schützenkompetenzzentrum

Was heute Fußballspiele an Massenbegeisterung auslösen, vermochten einst die „Schützenfeste“ und lockten Tausende von Teilnehmern und Besuchern an. Im Sommer 2016 wird im Schwäbischen Bauernhofmuseum Illerbeuren ein neuer moderner Museumsbau mit etwa 700 qm Ausstellungsfläche eröffnet. Einzigartig präsentiert sich hier die wechselvolle, aber sehr erfolgreiche Geschichte des süddeutschen Schützenwesens. Mit Exponaten vom „Augsburger Schießen“ aus dem Jahr 1506 bis zu den Olympischen Spielen 1972 in München werden 600 Jahre Schützengeschichte lebendig.

Weitere Schwerpunkte im Jahr 2016:

Neuer Name: Museum KulturLand Ries

„Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“

Der Museumsausbauplan macht die Bezirksmuseen fit für die Zukunft: Mitte März eröffnet das ehemalige Rieser Bauernmuseum Maihingen (Landkreis Donau-Ries) unter seinem neuen Namen Museum KulturLand Ries. Im vergangenen Sommer wurde die neu gestaltete Dauerausstellung im ehemaligen Brauhaus eingeweiht: Ein barrierearmer Rundgang führt auf 1.300 qm in vier Etagen durch „300 Jahre Alltagskultur im Ries“. Höhepunkte der Ausstellung sind ein Krämerladen und ein Milchgeschäft aus den 20er Jahren sowie ein Damen- und Herrensalon aus den 50er Jahren mit ihren originalen Einrichtungen. Mit welchen einfachen Mitteln Eltern und Großeltern anno dazumal vom Arzt-, Zahnarzt, von der Hebamme und in einer Apotheke geholfen wurde, zeigen weitere Rauminszenierungen. Die moderne Gestaltung mit interaktiven Medien hält manche Überraschung für junge und ältere Nutzer bereit.

Die Sonderausstellung „Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“ (23. März bis 29.Mai) zeigt auf 30 Bild- und Texttafeln oder Medienstationen das Pfarrhaus als Vorbild christlicher Lebensführung und Projektionsfläche gesellschaftlicher und familiärer Ideale. Die Wanderausstellung des Deutschen Historischen Museums entstand in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Internationalen Martin Luther Stiftung.

Das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren (Landkreis Unterallgäu) wartet im 61 Jahr seines Bestehens unter neuer Leitung durch Dr. Philipp Herzog wie gewohnt mit einem vielfältigen Programm auf. Verschiedene Aktionstage bereichern das Freizeitangebot im ältesten Freilichtmuseum Bayerns, wie am „Tag der Volksmusik“ (10. Juli). Kleine Weiler oder Hausgruppen mit typischen Gebäuden, umgeben von der entsprechenden Kulturlandschaft, repräsentieren die Regionen von Bayerisch-Schwaben und geben Auskunft über die bäuerlichen Lebensumstände wie das Wohnen und Arbeiten, den Glauben oder die Not. Alte Kulturpflanzen, selten gewordene Obstbaumsorten und Haustierrassen beleben die Bauerngärten, Felder und Weiden. Dabei ist die beschauliche Gemütlichkeit inmitten der 32 alten Häuser mit ihren detailreichen Einrichtungen stets gewahrt. Ein prall gefülltes Programm lockt mit Kursen u. a. im Korbflechten, Mähen und Dengeln oder Seifensieden. Am 7. August steigt das große „Kinderfest“.

„Do it yourself - Mach´s doch selber!

Das Schwäbische Volkskundemuseum Oberschönenfeld (Landkreis Augsburg) fordert in diesem Sommer: „Do it yourself - Mach´s doch selber! Dass Selbstgemachtes selbstverständlich zum Alltag gehörte, ist noch gar nicht so lange her. In der Sonderausstellung „Do it yourself - Mach´s doch selber!“ kann man nicht nur über Geflicktes, Repariertes, Ausgebessertes oder Umfunktioniertes aus der volkskundlichen Sammlung staunen. Es sind auch aufschlussreiche Hintergründe zu den Themen „Hand-Arbeit“ oder zu dem grassierenden Baumarkt-Boom zu erfahren! Die Ausstellung beleuchtet den Bedeutungswandel des Selbermachens in den letzten rund einhundert Jahren, gibt Einblicke in verschiedene Praktiken und Ursachen des „do it yourself“ und zeigt, wie männliche und weibliche Rollenmuster Handwerk und Handarbeiten bis heute prägen. Zahlreiche Einzelstücke von der Seifenkiste bis zum Wohnzimmer aus „Upcycling - Möbeln“ sind in der Ausstellung zu bewundern! (13. März bis 9. Oktober)

In weiteren sechs Kunstausstellungen spiegelt die Schwäbische Galerie 2016 aktuelle Tendenzen bekannter schwäbischer Kunstschaffender.

Heimatfront Kinderzimmer

Wie die Kriegspropaganda Einzug in den Kinderalltag hielt, zeigt die Sonderausstellung auf Schloss Höchstädt (Landkreis Dillingen) mit einer Schau über die „Heimatfront Kinderzimmer - Spielzeug und Kinderliteratur ab dem Ersten Weltkrieg“

Piraten schwingen Säbel, edle Ritter das Schwert… auch heute verwandeln sich Kinder gerne in Helden oder Schurken und haben nicht nur im Faschingstreiben Spaß an Spielzeugwaffen. Alles falsch und schlecht oder doch normal und richtig? Im Kaiserreich und im Nationalsozialismus wurden Spielzeug und Kinderliteratur im Sinne der Erziehung zu Nationalismus und Kriegsbegeisterung instrumentalisiert. Heute wird Krieg spielen eher problematisiert und abgelehnt. Die Ausstellung möchte Kriegsspielzeug und Krieg spielen weder verteufeln noch verherrlichen, vielmehr durch einen Blick auf die Geschichte zu eigenem Nachdenken anregen: Alle spielen Krieg, wie spielt man Frieden?

Vom Spiel in die Wirklichkeit geholt wird das Thema durch die Schau „Kriegskinder“ des Anne Frank Zentrums Berlin, die als Ausstellung in der Ausstellung präsentiert wird. Bei diesem Projekt befragen Jugendliche Menschen in ihrem Umfeld, die als Kinder einen Krieg erlebt hatten. Ein umfangreiches Rahmenprogramm begleitet die Sonderausstellung. (1. April bis 9. Oktober)

Talentschmiede SJSO

Eine echte Talentschmiede ist seit rund sechs Jahrzehnten das Schwäbische Jugendsinfonieorchester, aus dem bereits viele bekannte Solisten hervorgegangen sind. Der künstlerische Leiter Allan Bergius leistet hier im Rahmen der klassischen Musikförderung für Schwaben eine ganz hervorragende Jugendarbeit. In zwei Arbeitsphasen organisiert sich Schwabens jüngstes Orchester mit über einhundert Mitwirkenden. In den Oster- und den Herbstferien wird intensiv geprobt: Heuer wird „das Schicksal“ eine große Rolle spielen: Verdis Oper La forza del destino trägt das Schicksal bereits im Titel, die Ouvertüre allerdings begeistert mit einem abwechslungsreichen Potpourri bekannter Melodien. Eine schicksalsträchtige Story steckt auch hinter Schumanns Klavierkonzert a-Moll, op. 54: Die Ur-Komposition floppte, worauf hin er sie zum heute so beliebten Konzert ausbaute, das mit zur schwersten Klavierliteratur zählt. Anastasia Zorina wird hier als Solistin ihr Ausnahmetalent unter Beweis stellen. Dmitri Schostakowitschs Sinfonie Nr. 5 d-Moll, op. 47 spiegelt das Schicksal eines Komponisten, der sich im autoritären Regime künstlerisch behaupten konnte, ohne vom Westen als Mitläufer oder rückwärtsgewandter Romantiker wahrgenommen zu werden. Die Konzerte sind zu hören am 1. April in Bad Wörishofen, am 2. April in Marktoberdorf und am 3. April im Augsburger Kongress am Park.

Über die Erfolge „seines“ SJSO freut sich Allan Bergius.

 

 Foto: Christina Bleier

von links nach rechts: Dr. Beate Spiegel sprach für das Schwäbische Volkskundemuseum Oberschönenfeld (Landkreis Augsburg) und die Hammerschmiede/ Stockerhof-Naichen (Landkreis Günzburg), daneben Bezirksheimatpfleger Dr. Peter Fassl aus Augsburg und Dr. Ruth Kilian (Museum KulturLand Ries in Maihingen, Landkreis Donau-Ries). Neu im Team ist Dr. Philipp Herzog, Leiter des Schwäbischen Bauernhofmuseums Illerbeuren (Landkreis Unterallgäu). Links und rechts vom schwäbischen Bezirkstagspräsidenten Jürgen Reichert stehen die Krumbacher Einrichtungsleiter, die Trachtenberaterin für Schwaben Monika Hoede und der Volksmusikberater für Schwaben Christoph Lambertz (Landkreis Günzburg). Es folgen die Ausstellungskuratorin in Schloss Höchstädt, Stefanie Kautz M. A. (Landkreis Dillingen) mit Allan Bergius, dem künstlerischen Leiter des Schwäbischen Jugendsinfonieorchesters.

 

 

 

 

 

 

 

140 Jahre
Trachtenbewegung in Bayern

Viele Veranstaltungen im vergangenen Jahr standen unter dem Motto des Jubiläums.

Auch wenn sich vieles ändert, auch bei den Trachtlern -
der Kern unserer Botschaft bleibt gleich:
"Wir beten nicht die Asche an,
sondern bewahren und reichen das Feuer weiter!"
 

Altbayrisch-Schwäbischer-Gauverband, Sitz Augsburg web@gauverband.info